Projekt "HEROES"
Ein besonderes Projekt - gesponsert von...
Pressebericht
Quelle: www.come-on.de
Hintergrund
Heroes für Werdohl wurde am 1. Februar 2016 von Industrieunternehmen, Banken, Dienstleistern und sozial engagierten Clubs der Stadt Werdohl und Umgebung ins Leben gerufen. Heroes nennen sich Projekte zur Gewaltprävention in verschiedenen Städten Deutschlands, die sich für Gleichberechtigung der Geschlechter und die Einhaltung von Menschenrechten engagieren.
Begonnen wurde das Projekt mit den Kölner Heroes, die sich Anfang 2018 aus dem Heroes-Verbund lösten und eigene Projekte aufbauen. Seither arbeiten wir mit den Duisburger Heroes.
Heroes wurde 2007 in Berlin gegründet und wurde seitdem mit vielen Preisen ausgezeichnet. Um nur einige zu nennen:
· Otto-Wels-Preis für Demokratie 2018
· Theodor-Haecker-Preis für politischen Mut und Aufrichtigkeit 2017
·Internationaler Menschenrechtspreis der Stadt Esslingen am Neckar
· Act Now -Inspirations Award der Sauti Kuu Stiftung 2015 (Dr. Auma Obama, Halbschwester von Barak Obama)
·Hildegard Hamm-Brücher Preis 2013 "Demokratie lernen und erfahren"
· BAMBI für Integration
· Botschafter für Demokratie und Toleranz 2012 und weitere
Warum Heroes?
Das Konzept von Heroes basiert auf dem pädagogischen Prinzip der „Peer education“. In regelmäßigen Trainings setzen sich Jugendliche, und hier insbesondere junge Männer, die in einer Migrationskultur aufgewachsen sind, mit Themen wie Identität und Geschlechterrollen auseinander. Thematischer Ansatzpunkt ist der Begriff der „Ehre“, der in den Migrationskulturen häufig von zentraler Bedeutung ist. Tutoren sind junge Menschen, die selber einen Migrationshintergrund haben, und damit sowohl aufgrund ihres Alters aber auch aufgrund ihrer Herkunft von den Teilnehmern akzeptiert und anerkannt werden. Heroes setzen erfolgreich darauf, dass gegenseitiges Verstehen, der gegenseitige Respekt und die gegenseitige Wertschätzung zu gutem Miteinander beitragen.
Lehrerfortbildung:
Am 09.10.2018 fand die Lehrerfortbildung für das Projekt Heros statt.
Über Heroes
Das Heroes -Projekt wurde 2008 in Berlin gegründet und ist inzwischen in mehreren deutschen Städten –u.a. Duisburg – vertreten. Das Projekt richtet sich vorwiegend an Jungen und junge Männer aus sogenannten „Ehrenkulturen“, deren Alltag von der Zerrissenheit zwischen unterschiedlichen Traditionen und Werten geprägt ist. Einerseits möchten sie ihre Kultur bewahren, andererseits im Alltag der Schulkameraden und Freunde der Mehrheitsgesellschaft ankommen und aufgenommen werden. Die streng patriarchalischen Strukturen, die sie in ihrem unmittelbaren Umfeld vorgelebt bekommen, widersprechen der Lebenswirklichkeit, die sie in der Schule und bei Freunden aus anderen Kulturkreisen erleben. Diese engen Strukturen erschweren sowohl männlichen als auch weiblichen Jugendlichen eine freie Entwicklung hin zu den Werten der Mehrheitsgesellschaft, in der sie leben.
Hier setzt die Arbeit von Heroes mehrstufig an:
Junge Männer werden über ein Jahr hinweg zu Heroes ausgebildet und zertifiziert. In dieser Zeit setzen sie sich mit Themen wie Gleichberechtigung, Ehre, Rassismus und Menschenrechten auseinander. Anschließend führen sie, im Sinne der „Peer education“, Workshops in Schulen durch und werden dabei von einem Gruppenleiter begleitet. Die Heroes wachsen in eine Vorbildrolle und werden quasi zu einem älteren Bruder. Gerade bei schwierigen Themen nehmen Jugendliche am ehesten alternative Perspektiven an, wenn diese durch andere Jugendliche vermittelt werden – vor allem, wenn sie sich in ihren Emotionen und sozialen Kontexten verstanden fühlen. Die Heroes vermitteln Jüngeren ein Gesellschaftsbild, in dem jeder Mensch – unabhängig von Geschlecht und seines kulturellen Hintergrundes – die gleichen Rechte, Möglichkeiten und Pflichten hat. Dies ist eine essentielle Voraussetzung für ein friedliches und respektvolles Miteinander.
In den weiterführenden Werdohler Schulen (Städtische Realschule Werdohl sowie an der Albert-Einstein-Gesamtschule) werden solche Workshops für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 durchgeführt. Sie umfassen Diskussionen, das Erlernen verbaler Auseinandersetzung als gewaltfreie Option ebenso wie Rollenspiele und andere erfolgreiche Module.
Lehrer beider Schulen freuen sich auch in diesem Jahr auf einen speziell für Pädagogen konzipierten Workshop.
Die Einbeziehung der Elterngeneration durch Elternabende, geleitet von den jeweiligen Heroes-Teams, hat sich in allen Städten als ungemein wichtig für den Anschub einer Veränderung, eines neuen Denkens innerhalb der jeweiligen Community erwiesen. Durch dieses Gesamtkonzept können sowohl Schüler als auch Eltern zu Multiplikatoren eines neuen Denkens in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld werden.
Werdohl setzt auch diesen Teil des Konzepts in enger Zusammenarbeit mit den Schulleitern und Lehrern um.
Studien belegen die Nachhaltigkeit der Workshops: Gewalt als Mittel zur Durchsetzung des eigenen Willens wird in Frage gestellt, verbale Auseinandersetzung wird als Alternative anerkannt. Der bisherige Begriff „Ehre“ wird in einen anderen gesellschaftspolitischen Kontext überführt und gelebt.